Auch dies ist ein Thema von mir aus dem Bundesforum, das ich gern weiter diskutieren würde.`
Ich hatte es unter dem Titel Deutschlandweites Mobilitätkonto mit Bestprice Garantie veröffentlicht, was in Nachhinein ein sehr sperriger Titel war :-/
Meiner Ansicht nach ist der Individualverkehr aus zwei Gründen so beliebt:
- „Freiheit 1“: Ich kann jederzeit aus dem Haus treten und meine Reise wohin auch immer antreten (auch wenn das meist niemand macht, aber es geht um das Gefühl)
- „Freiheit 2“ Es kostet nix. Ja ich weis, das das Unsinn ist. Aber wer denkt bei Antritt einer Fahrt an die 30-60 tausend Euro, die das Auto gekostet hat? Oder an den letzten Besuch an der Tankstelle?
Um diese psychologischen Phänomene zu kompensieren müsste der öffentliche Verkehr vollkommen neu gedacht werden. Es geht um wirkliche Digitalisierung!
Idee: Ein Mobilitätskonto, welches mir erlaubt von jedem Punkt Deutschlands zu jedem anderen zu Reisen (kann man später auch auf EUROPA erweitern). In dieses Mobilitätskonto sind alle öffentliche Verkehrsmittel und alle Miet-Verkehrsmittel eingebunden. Ich sage wohin ich will und bekommen alle meinen Präferenzen entsprechenden Verbindungen vorgeschlagen. Auf dem Land gehört dazu insbesondere Bus-On-Demand (aber das ist noch ein anderes Thema).
Das wichtigste aber ist:
- Die Abrechnung erfolgt - wie bei einer Telefonrechnung - monatlich.
- Für eine Einzelfahrt mit Nahverkehr oder Bahn oder Roller wird zunächst immer der Normalpreis berechnet. Das Konto garantiert mir aber den Best-Price
- Wenn ich dreimal die Woche mit der S-Bahn fahre, erhalte ich ein Upgrade auf Wochenkarte.
- Wenn ich genug fahre auch ein Upgrade auf eine Monatskarte
- Und wenn ich genug Monate hintereinander eine Monatskarte hatte bekommen ich für den Rest des Jahres ein Upgrade auf eine Jahreskarte.
- Wenn ich dreimal im Jahr eine Fernreise mit der Bahn mache bekomme ich Rückwirkend (!!!) eine Bahncard
Damit würde der Antritt einer Reise komplett vom bezahlen der Reise entkoppelt. Man müsste sich nie wieder Ärgern, weil man die Monatskarte jetzt doch nicht so genutzt hat wie geplant bzw. man muss beim Ticketkauf nicht einen Monat oder ein Jahr im Voraus planen. Man muss sich auch nie mehr in fremden Städten mit den örtlichen Nahverkehrstarifen beschäftigen.
Hinweis: Ich arbeitet für eine Firma, die vermutlich direkt davon profitieren würde, wenn der Staat ein solches Mobilitätskonto politisch fördern würde - werde aber nach Tarif bezahlt. Habe also keine persönlichen Vorteile von dieser Idee.
Und gleich noch die Antwort auf den Einwand: „Es wäre verlockend, aber ein weitere Schritt hin zum gläsernen Menschen. Die Belohnung dafür: Bequemlichkeit“
Nix gläserner Mensch. Das ganze lässt sich komplett DSGVO konform implementieren. Ähnlich wie bei einer Telefonrechnung mit Einzelnachweis werden die persönlichen Reisedaten nur einen Monat aufgehoben oder wenn man keinen Einzelnachweis möchte eben gar nicht…
Für die Rabatte bei häufiger Nutzung brauch ich nur die Informationen über die gekauften Tickettypen und keine Start- oder Zieldaten.
Und für die Steuerung und Kapazitätsplanung nur wie viele Menschen wann mit welchen Zielen reisen.
Ich bin von Beruf Software-Architekt und wenn es nach mir ginge würde das Konzept vom Chaos Computer Club geprüft bevor es umgesetzt wird.