Durch dieses System würden aber die vorhandenen Busse besser ausgelastet und das Angebot sofort attraktiver. Wenn dann mehr Leute Bus fahren kann man auch weitere Busse finanzieren (kleinere für flexiblere Fahrten).
Egal wie man ein System gestaltet, irgendeine kleine Gruppe von Menschen fällt immer hinten runter. Da ist es meist in jeder Hinsicht besser, ein spezialisiertes zweites System für diese Gruppe zu schaffen.
Beispiel: bei uns haben sie überall diese monströsen Hochbahnsteige für die Straßenbahn gebaut. Die sind natürlich super für Rollifahrer und Kinderwagen. Aber sie kosten auch IIRC 5-7 Mio pro Stück. Und Hannover hat viiiele Haltestellen. Mich würde interessieren, wie lange man für das viele Geld einen kostenlosen ‚Behindertentaxiservice‘ betreiben könnte. Um es selbst zu berechnen, fehlen mir die Zahlen.
Ich habe Deinem Text entnommen, dass die festen Haltestellen und Fahrpläne für Dich manchmal von Vorteil sind. Aber wenn Du Dich dauerhaft entscheiden müsstest zwischen
a) Öffis ‚as is‘ (aber kostenlos) oder
b) einem kostenlosen e-Taxiservice (auch über Stadtgrenzen hinaus),
was würdest Du wählen?
In manchen Gegenden machen die 90% der Fahrgäste aus. Wenn das Angebot mit Blick auf ehemalige Autofahrer angepasst werden soll, kann es sein, dass es für die Alten/Kranken nicht mehr so gut passt. Die Alternativen gibt es bislang noch nicht und müssten gleichzeitig aufgebaut und für die Zielgruppen angepasst werden.
Was ich wählen würde aus deinen zwei Alternativen: Natürlich b. Aber das wären Idealbedingungen.
Ich hatte die Beschreibung aber eher als Gedankenanstoß gedacht, weshalb manche mit einer Umstellung Probleme haben könnten:
An sich ist größere Flexibilität meistens von Vorteil. Aber eben nicht unbedingt für alle, oder sie müssen erst lernen, damit umzugehen. Ob es dann passt, kommt oft auf Kleinigkeiten an.
Also die Robotaxis. Da bin ich ja beruhigt, denn das ist die (sehr nahe) Zukunft.
Nicht ganz kostenlos, aber billiger als ein Einzelfahrschein auf jeden Fall.
Ja das macht für kleine Dörfer Sinn eine art Anrufsammeltaxi zu haben. große Linienbusse rechnen sich da oft nicht. In kleinen Dörfern gibt es dafür zu wenig Fahrgäste. Autonome Fahrzeuge die per app gerufen werden sind zuküfte eine deutlich Kostengünstigere alternative für öffentlichen Verkehr auf dem Land in kleinen Dörfern. Überall da wo sich Busse nicht lohnen wegen kleinem Fahrgastaufkommen. In Großstadt Bereichen gibt es genug S Bahn und lohnende Möglichkeiten für Busse unc Car sharing usw…
Bei uns am Niederrhein kann man auch sogenannte „Geisterbusse“ sehen, die ohne jegliche Fahrgäste durch die Gegend fahren.
Deshalb wurde in manchen Orten auch der ÖPNV sonntags eingestellt.
Hm, neuer Anwendungsfall, den ich noch nicht bedacht hatte. Wie wäre es mit dieser Lösung: Bevor du losfährst bestellst du Hin- und Rückfahrt zum Arzt (incl. Bus-On-Demand). Die Rückfahrt aber ohne Zeitangabe. Sobald du die Rückfahrt beginnst, wird das System Dir automatisch den Bus-On-Demand passend an die Haltestelle und die Haltezeit anpassen zu der du aussteigst. Der Bus wartet außerdem, da er weis, das du in der S-Bahn oder was auch immer sitzt und er dich mitnehmen soll.
Nun wie wäre es mit einer „Nach Hause“ Funktion: Egal wo du bist, drückst du am Handy den entsprechenden Button, wirst zu nächsten Haltestelle oder zum Einstiegspunkt für den Bus-On-Demand gelotst und die ganze Strecke wird automatisch geplant.
Man kann mit dem von mir vorgeschlagenen System nicht alle Transport-Probleme für alle Menschen lösen. Aber viel MEHR Transportprobleme für mehr Menschen als jetzt und das ohne das die Kosten sich verzehnfachen, wie sie es bei einem 15 Minuten-Takt für alle Busse auf dem Land tun würden.
U.a. deshalb bin ich für solche Foren wie dieses hier. Aktuell versuche ich so was auch für meine Gemeinde Oberursel aufzubauen. Damit man miteinander reden kann.
Die Beispiele sollten nur deutlich machen, dass ein System, das für eingeschränkte Leute funktionieren soll, robust sein sollte. Das wäre wahrscheinlich auch für manchen Kneipenbesuch hilfreich
Die Idee mit dem Nach-Hause-Button finde ich genial. Das wäre für demente oder psychisch/körperlich eingeschränkte Menschen wahrscheinlich ein Segen, und es würde so manches Mama-Taxi ersetzen, da kinderleicht.
Gerade für Kinder im Schulalter wäre ein bedarfsgerechtes Angebot super. Wenn ich an die vielen Fahrten zu Schulfreund:innen, Arbeitsgruppen, Theater/Chor/Musikschule/Sport/sonstwas denke, wenn die Schulbusse nicht mehr fahren. Oder an die Wege zum Bus, mit Atlas und Sportzeug, im Winter im Dunkeln. Da wird Kindern manchmal viel abverlangt.
Also ja, ÖPNV on demand kann richtig viel Erleichterung bringen.
Halte uns doch auf dem Laufenden, wie es in Oberursel weitergeht, wie die Diskussion läuft und wie das Angebot angenommen wird.
Alternativ verlagert man das auf Privatpersonen, die vorher registriert und als geeignet eingeschätzt wurden. Dann hat man so 'ne Kreuzung aus Uber, Mitfahrzentrale und Taxi. Das ließe sich schnell einführen und man müsste nicht auf autonome Fahrzeuge warten. Wenn Privatpersonen mit (Bürger)Solaranlagen Strom ins öffentliche Netz einspeisen und dafür vergütet werden, wieso lässt man sie nicht auch Transportdienstleistungen ins Netz einspeisen und vergütet diese (in Anspruch genommene)? Inkl. Fahrerbewertung (wie bei der MFZ) und Filtermöglichkeit (Geschlecht, Fahrzeugtyp…). In fast jedem Dorf und in jeder Stadt fahren ständig genug Fahrzeuge herum, die einen blitzschnell fast überall hinbringen könnten. Um das System attraktiver zu machen kann man nach Zeiten und Strecken differenzieren. Einchecken kann jeder mit pers. ID (Smartphone, e-Personalausweis), abgerechnet wird am Monatsende.
Und in Zeiten wie jetzt - hohe Kosten, hohe Inflation - werden viele froh sein, sich nebenbei noch ein paar EUR verdienen zu können. Abgrenzung zu gewerblichem Betrieb wäre durch die vollständige Datenerfassung auch möglich. Also wer nur deshalb fährt, um damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen wird natürlich anhand der jetzt schon definierten Kriterien für Kleinunternehmen/Gewerbe entsprechend eingestuft.
Und wer wartet dann Nachts um ein Uhr um Leute die aus Frankfurt a.M. (Oper, Kino, Feier) die mit S- oder U-Bahn in Oberursel ankommen und nach Hause wollen?
Heute ist es ein Nachtbus, der da ein paar Mal seine leeren Runden dreht und ewig braucht bis er dich irgendwo in der Nähe deines Wohnortes abliefert. Also warten wir jetzt bis endlich diese tollen autonomen Autos verfügbar sind oder bauen wir unseren Nahverkehr jetzt sofort um?
Wir sind letzten Winter in Thailand sehr viel mit Bolt gefahren. Das funktioniert ziemlich genau so wie Du beschreibst. Man hat die Auswahl zwischen regulärem Taxi, Privatfahrzeug und Motorbike-Taxi.
Bolt gibt es auch in D, aber hier dürfen sie nur e-Scooter vermitteln
Tja, wenn wir eine/n grünen VerkehrsministerIn statt einer grünen AußenministerIn hätten, könnte der oder die die DB anweisen so eine App zu bauen, bzw. einfach den DB Navigator zu erweitern. Bei der DB-Systel hättest du da sofort 500 Informatiker, die gern in das Projekt wechseln würden - mich eingeschlossen
Die App oder auch die Integration in DB SW ist nicht wirklich das Problem.
Es ist das Personenbeförderungsgesetz, das viele Marktzugangsschranken enthält und auf Innovationen nicht vorbereitet ist.