Warum gibt es in Deutschland nicht noch mehr Batteriespeicher?

Der Preisverlauf bei Batterien (und sehr vielen anderen neuen techs) folgt einer Exponentialfunktion, deren erste Ableitung eine Gerade ist. Deshalb kann man das mit so hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagen.

Na wenn du dich da mal nicht täuschst.
Irgendwann greifen auch andere Markt Mechanismen.
Rohstoffe könnten knapp werden, Angebot und Nachfrage, etc.
PV wird gerade auch nicht billiger.

Ich sage ja nicht, dass wir irgendwann nicht eine Lösung finden.
Aber bis dahin sollten wir die auf Kante genähte Stromversorgung nicht einfach immer mehr belasten.
Nächstes Jahr gehen schon mal fast 4GW AKW vom Netz.
Und die haben über 8000 Vollaststunden/Jahr. Wird gerne vergessen

Natürlich kann da immer was dazwischenkommen. Allerdings auch im positiven Sinne (Sprunginnovationen). Aber es wird auf jeden Fall eine verdammt schwierige Aufgabe. Und teuer.

Umso ärgerlicher finde ich es, dass man aus der Politik keinerlei nachvollziehbaren Plan zur Lösung dieses Problems hört.

Ja, sehe ich auch so.
jetzt will Habeck die Förderungen für PV- und Wind-Strom noch weiter erhöhen.
Damit wird das Ungleichgewicht noch größer.
Das Speicherproblem wird auch nicht wirklich angegangen.
Die anderen erneuerbaren Energiequellen werden vernachlässigt.
War letzten sim TV, dass die Biogasanlagen immer noch gedeckelt sind. Das darf doch nicht wahr sein.

Die PV-, Wind- und WP-Lobby geben halt in seinem Ministerium den Ton an.

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Und die Altmeier Relikte, die können auch mal beim Gesetze schreiben
etwas abschweifen da war was mit Gas…

Im Moment ist Dunkelflaute.
Erst ein paar Tage, aber wer weiß wie lange noch.
Auch die 2 Wochen vorher waren nicht üppig.
Hier eine Prognose von Agora bei 86% EE-Strom (2040).

daraus kann man erkennen, das wir alleine bis heute etliche Tage (ich schätze 5) gesamten Stromverbrauch in Speicher haben müssten um sicher zu sein. Jeder Tag ohne Überschuss vergrößert den Speicherbedarf. Dazu kommt noch die EE-Erzeugung um die Speicher zu laden.

ich sehe bisher kein Model, wie das gestemmt werden soll (siehe oben).
Und passieren tut auch nix.

Die bringen es ganz gut auf den Punkt

Hier der gleiche Zeitraum bei Fraunhofer:
https://www.energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&stacking=stacked_absolute_area&source=total

Hast Du eine Idee, warum die Last hier bei 75 GW liegt und bei Agora nahe 125?

Edit: jetzt hab ichs begriffen: das ist die Zukunft bei heutigem Wetter.

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Als eine PV + Speicher + Langstrecken Gleichstrom Möglichkeit könnte ja mal jemand nach
Nordafrika reisen… Dort müßte jemand von einer Großflächenerbpacht oder ähnlichem überzeugt werden.Dann könnten auch wir von den Weiten einer Wüste wie der Sahara profitieren. Marokko, Tunesien und vielleicht noch andere sind für Freiflächen PV ganz hübsch.

Vielleicht aber doch etwas größer als die Anlage , Batterie und Leitung die Singapur gerade in Australien baut.

Singapur hat überhaupt keinen Platz mehr. Da nützt auch das äquatoriale Klima nichts.

Australien hat jede Menge Sonnenüberschuss und überwiegend Wüstenflächen , die ohne Schatten völlig nutzlos bleiben…

Die Batterie wäre für die EU zwar noch etwas klein aber die Richtung ist super:

Die benötigen vom Planungsbeginn 2020 bis zur Fertigstellung 2024 nicht mal 5 Jahre.
Die Batteriekapazität soll aufgeteilt werden. 50 % werden in Darwin / Australien aufgebaut , 50 % in Singapur…

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Genau das hatten wir im Grünen Forum auch diskutiert.
Bis die Zensur der Grünen Führung zugeschlagen hat.
Kannst ja mal im Archiv nach Desertec suchen.

Genau das würde uns, und den Ländern Nordafrikas, helfen.
Dort einen riesen Solarpark, oder Windpark, incl. Stromkabel nach Europa zu bauen geht wahrscheinlich schneller, als bei und ein Windrad zu genehmigen :roll_eyes:
Batterien müssen auch nicht so groß sein, weil dort die Tage auch im Winter länger sind als bei uns.

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ja, ich war dabei :slight_smile:

Da man durch langfristige Verträge auch eine Demokratie stabilisieren kann und vielleicht dann auch eine Autonomere Westsahara in Marokko als Lösung des Regionalkonflikts oder andere befriedende Lösungsansätze voranbringen kann. Vielleicht kann man sogar beides miteinander verbinden.

Das ist mit Sicherheit der Fall. Auf mehrere Lieferanten ( Diversifizierung ) ist aber zu achten. Also erstmal jedes in Frage kommende Land ein mittelgroßes , danach jedes mehr davon.

Da wir trotzdem unabhängig sein wollen ( Sabotage , Katastrophen ) können wir doch lieber in Summe ein paar Terawattstunden Batterie mehr planen. Die fangen für einen Stattstaat mit 40 GWh an und wollen noch einiges zubauen.

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Wenn wir die Solaranlagen vom Roten Meer bis zum Atlantik verteilen, haben wir schon alleine an der Mittelmeerküste 5 Länder.
Das sind 3 Zeitzonen. Also wären die Tage 3 Stunden „länger“.

Man muss darauf achten, dass die Menschen vor Ort etwas davon haben.
Also das die Einnahmen nicht in irgendwelchen dunklen Kanälen verschwinden.

40GWh sind nicht viel. Das entspricht etwa einem halben Tag unserer 3 AKW. Aber immerhin.
Unabhängig werden wir wohl nie werden. Aber zumindest nicht nur von einem oder zwei wäre ja schon ganz gut.

War da nicht kürzlich was in der Presse, dass wir jetzt mit Marokko anfangen?

Die Engländer hab ja auch schon ein Projekt mit Marokko.

Heute sind wir aber schon wieder in dem Bereich, wo uns die 4-7-fache Überkapazität retten würde.
Was so 5-10 km/h mehr Wind doch ausmachen …

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Vielleicht heute.
Aber gestern und vorgestern?
Und die Tage davor?
Da hättest du das 20 fache gebraucht.
Reicht aber immer noch nicht die Batterien (die es nicht gibt) wieder aufladen, die die letzten Tage/Wochen leergelaufen wären.
4-7 fache Überkapazität ist ja auch nicht wenig. Pack das mal in einen Business Case.

Du gehst recht locker mit Faktor 4,7, oder noch höher um.
Dafür muss erst mal der Platz gefunden werden, es muss finanziert und gebaut werden. der Ersatzbedarf (nach Ende der Lebenszeit) ist auch zu stemmen.
Also „einfach“ mal das x-fache ist sicherlich nicht so einfach machbar.

Ja, da hast du recht. Aber wir sehen ja, dass selbst das öfter mal ganz weg fällt.
Ist nicht das erste mal in diesem Jahr, dass er eben nicht weht.

Ich bin der Meinung, wir sollten die Stromversorgung nicht weiter mit immer mehr Elektrifizierung Stressen, bis wir die Versorgung mit EE-Strom dauerhaft im Griff haben.
Schließlich wollen wir ja auch die AKW-, Gas- und Kohlekraftwerke los werden
Da gibt es z. B. bei Wärme EE-Alternativen.

Edit:
Sagen wir mal, du wolltest diesen Überhang mit Windrädern realisieren.
PV fällt ja im Winter eher aus.

Wenn wir mit der Elektrifizierung so weiter machen, landen wir im Durchschnitt bei ca. 100GW erzeugungsbedarf 24/7.
Dafür brauchst musst du fast 300GW Windkraft aufstellen (wegen der reduzierten Vollaststunden).
Sagen wir mal, ein Windrad hat 6 MW. Das wären dann 50.000 Windräder.
Also bei einem Überhang von 7fach brauchen wir dann 350.000 Windräder.
Also auf jeden Quadratkilometer Deutschlands eines.
Im Moment haben wir ca. 30.000 Windräder in Deutschland. also müssten wir die Anzahl fast verzwölffachen.
Sagen wir mal, das Ganze soll bis 2050 erreicht werden. Dann wären das ab heute etwas mehr als 12000 Windräder pro Jahr Zubau notwendig. Das sind bei 240 Arbeitstagen etwa 50 Windräder pro Tag.
Bei optimistischen 30 Jahren Lebensdauer eine Windrads hätten wir also dann einen Ersatzbedarf von ebenfalls fast 12.000 Windrädern pro Jahr. Also 50 pro Tag.
Letztes Jahr hatten wir knapp 300 (wenn 6MW Anlagen) pro Jahr.

Dazu sind aber immer noch erheblich Batterien notwendig, da es ja trotzdem Zeiten gibt, wo auch das nicht ausreicht. 29. Nov. bis 2. Dez. zum Beispiel.
Und mit fortschreitender Elektrifizierung gehen die Zahlen nach oben.

Also bzgl. Batteriespeicher geht es voran:

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Die erste (und alle folgende Ableitungen) der Exponentialfunktion sind wieder die Exponentialfunktion. Das ist ein charakterisierendes Merkmal der Exponentialfunktion.

Du meinst vermutlich eine quadratische Funktion. Da ist die Ableitung tatsächlich eine Gerade.

Wow,
15 MWh das ist ja der ganze Strom den ein modernes Windrad in 5 Stunden erzeugten kann.
Ich bin beeindruckt.
Und nur 5,2 Mio. für die Hochrüstung um 10 MWh ausgegeben.

Leute, bei alle Euphorie mit solchen Projekten ist der Weg aber noch lang und kostspielig.,

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Batteriegroßspeicher gibt es doch erst als Vorserie.
Es gibt ja auch noch keinen Mengenrabatt und wenig praktische Aufbau Erfahrungen.
Das wird mit steigender Batterieproduktion ganz sicher besser werden.

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Es geht nicht um langfristige Speicherung, sondern um Netzstabilität!
Wenn wir die nicht mehr mit Gaskraftwerken gewährleisten müssen,
ist schon mal viel gewonnen.

Insgesamt ist in Deutschland eine Leistung von knapp 7 GW zur Bereitstellung von Primärregelleistung qualifiziert. Davon sind alleine 4 GW an Wasserkraft präqualifiziert, gefolgt von Steinkohle-, Braunkohle- und Kernenergiekraftwerken. Batteriespeicher scheinen daher als fünftgrößte Technolgie mit einem Anteil von 5% der Leistung auf den ersten Blick keinen großen Einfluss auf den Markt zu haben.
grafik
(Quelle)

Wenn man nur Steinkohle und Braunkohle aus diesem Markt verdrängen will, gibt es noch eine Menge Luft nach oben.

Der zweite Link wendet sich an Gewerbe mit größeren Solaranlagen.
Auch die können eine Menge Geld sparen, wenn sie ihren Strom
nicht einspeisen.

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Das ist mir schon klar.

Aber dann zu schreiben „es geht was voran“ ist schon recht optimistisch formuliert.

Dazu gibt es vom BUND eine nicht mehr ganz neue aber sehr aufschlußreiche Studie zu Speicherqualitäten und Dimensionen am Beispiel von E-Autos und Ihrer stabilisierenden Eigenschaften schon bei sehr geringer Zahl. Was uns dafür fehlt ist die Möglichkeit aus den vielen Autobatterien ins Netz zu speisen.
Wenn ich die bisher überschaubare Speichermenge der E-Autos nehme und auf zum Beispiel 20 Millionen hochrechne kommt man auf ein paar Dunkelflauten Tage , alleine durch E-auto Batterien.
Etwas interessanter sind dann echte Stabilisierungs - Batteriegroßspeicher…