Das denke ich nicht. Ich habe z.B. einen Kunden der hat ein kleines Windrad in Niedersachsen, rundherum sind ziemlich dicht recht viele Anlagen entstanden. Deswegen gab es auch Beschwerden von Anwohnern. Ich habe mit meiner Methodik dann selbst einmal nachgerechnet und nach meiner Rechnung (mit gängigen Sicherheitsaufschlägen) wäre es tatsächlich zu laut gewesen.
Es wurde dann von allen Betreibern gemeinsam in Koordination mit dem Landratsamt eine Schallvermessung durchgeführt (Volllast, Mitwindbedingungen) und siehe da - die Grenzwerte wurden unterschritten. Auch da gab es nach meinem Wissen keine Klagen gegen den Betrieb.
Als ich angestellt war, war ich auch mal in einem Dorf in Mecklenburg - recht nahe am Dorf lag ein ziemlich großer Windpark. Als ich da war, war Windstille. Ich hatte den Bürgermeister gefragt, wie die Schallbelastung wäre. Der meinte: Die die sie hören wollen, die hören sie auch.
Meist geht es bei den Klagen (gegen die Genehmigung) ja um andere Sachen, Neid, alte Rechnungen die noch in der Nachbarschaft offen sind…
Angesichts der vielen Forderungen die an die Windkraftbetreiber und Projektierer gestellt werden denke ich mir oft - macht es doch einfach mal selbst. Gebt den Landwirten, was sie an Pacht haben wollen, macht eine Bürgerbeteiligung und schlagt Euch mit der Bafin rum, die Euch Anlegertäuschung unterstellt, nehmt jeden mit in die Kommanditgesellschaft auf der möchte und habt Spaß mit den Verwaltungsaufwand für Kleinstanlagen, Kommt mit den Preisen und Preistseigerungen für Anlagen und die Vollwartung klar, seht zu dass ihr die Trasse für den Netzanschluss und die Zuwegung sichert und setzt Euch mit ins Benehmen der einzelnen Fachstellen die auch oft extra Wünsche haben. Dann müsst ihr den Anlegern natürlich auch eine vernünftige Rendite zahlen und Rede und Anwort stehen, wenn die Anlage im Winter bei bestem Wind mal für 14 Tage wegen eines Defekts und Streiks steht. Kümmert Euch darum, dass Neuerungen wie Redispatch 2.0 fachgerecht umgesetzt werden und die bedarfsgerechte Nachtbefeuerung fristgerecht umgesetzt wird und berechnet mit einer Excel Tabelle, wie viel die Anlagen Eigenverbrauch hatten, auch das will da versteuert werden. Dann macht die Stundenabrechnung für die Ertragsabschöfpung die weit über die EU Vorgaben hinausgeht, das seid ihr den Anlegern schuldig, die mit dem paschalen Verfahren schlechter fahren würden. Die Verantwortung für die Richtigkeit, die strafrechtlich mit Knast und hohen Geldstrafen bedroht wird tragt ihr natürlich selbst. Und dann könnt ihr sehr gerne der Kommune Geld geben was ihr wollt und auch die Anwohner in dem Umkreis den es Euch beliebt nach herzenslust entschädigen, für was auch immer.
Was mich angeht - ich habe von dem Job inzwischen die Schnautze dermaßen voll und bin frustriert, dass wir selbst bei einer Grünen Regierung so einen Mist wie die Ertragsabschöpfung bekommen. Und nicht zu vergessen - wenn das Projekt scheitert, die Kosten müsst ihr selbst tragen.
Ich meine es mit meinem Eingangssatz wirklich ernst, macht es mal selbst. Ich mache es weil es nötig ist und warum sollten das auch nicht andere machen, die klug sind. Und wir wir müssen ohnehin entwickeln, was das Zeugs hält.