Zukunft des Fliegens

Könnte sein, wenn der benötigte Wasserstoff z. B. Sonnenstaaten solar erzeugt wird und dann dort mit Kohlenstoff zu E-Fuels verarbeitet wird.
Man spart sich ja dann den großen Aufwand für H2-Verflüssigung und H2-Transport. Flüssige Stoffe wie E-Fuels lassen sich einfacher transportieren.
Alleine schon der Kerosinbedarf in diesen Sonnenstaaten ist ja schon enorm. Da fallen dann Transportkosten ggf. schon mal weg.

In der Studie wird natürlich der Ansatz anders gewählt. Da geht es um generelle Energieversorgung. Die kann man bei Auto und Heizen natürlich anders besser realisieren. Beim Fliegen sieht das ja etwas anders aus.

Übrigens sieht es für H2 lt. Studie auch schlecht aus.
Der Weg wird aber mit Vollgas gegangen.

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Da dieser geistige Erguss offensichtlich als eine wertvolle Bereicherung dieses Forums betrachtet wird, will ich ihn noch mal gaaanz langsam, zum Mitschreiben, beantworten:

Du hast mich leider falsch verstanden.

Ich habe das Bedürfnis zu fliegen, möchte das aber mit etwas Sinnvollem verbinden, weil die E-Fuels aktuell noch knapp sind, und die fossilen Brennstoffe ja auch sparsam verwendet werden sollen.
Ich möchte sie nicht verschwenden.

Nein, was Du schreibst ist unverständlich und unlogisch.
Ich sags auch nochmal langsam zum Mitdenken:
w e n n D u k e i n e c h t e s B e d ü r f n i s h a s t , d a h i n z u f l i e g e n ,
b r i n g t e s n i c h t s , w e n n D u e i n B e d ü r f n i s s i m u l i e r s t ,
d a s a n d e r e f ü r D i c h ( e r ) f i n d e n.
Mit „Bedürfnis“ meine ich nicht „Bock zu fliegen“, sondern einen wichtigen Grund, ein echtes Bedürfnis, ein dringendes Anliegen. Das fehlt Dir ersichtlich, sonst müsstest Du nicht andere bitten, Dir einen/eins zu nennen.

Du gehst nicht „sparsam“ mit dem Flugbenzin um, wenn Du Dir von irgendjemandem einen „guten Grund“ für den Flug nennen lässt. Du hast dann nur vor Dir selber eine Entschuldigung für den Flug, aber keinen Grund. Der Energieverbrauch ist dabei immer derselbe.
Die Entschuldigung ist überflüssig und hilft niemandem, am wenigsten dem Klima.
Wenn Du fliegen willst, mach’s einfach.

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Eine Entschuldigung brauche ich nicht, sondern ich möchte Anwendungsbeispiele für das Fliegen sammeln, bei denen der Nutzen für die Gesellschaft größer ist als der Schaden.

Fällt dir da echt nichts zu ein?

Ich gehe jetzt mal den thread durch und sammele die Anwendungen, die als sinnvoll benannt wurden. Vielen Dank übrigens dafür.

Mir selbst fallen noch ein:

Teilnahme an der Weltklimakonferenz (ob das was bringt?)

Forschungsreisen

Erstellung von Dokumentarfilmen

Austausch von Wissenschaftlern

Messen (z.B. Industriemesse)

Da war ich gerade (Hannover-Messe – Wikipedia) und habe an einer Umfrage teilgenommen. Es wurde u.a. gefragt, wie viele Gespräche ich geführt hätte, wenn ich statt dort zu sein, alles online gemacht hätte, und meine Antwort war „Null“, weil ich ja erst durch die Stände auf die Leute aufmerksam geworden war.

In diesem Fall bin ich ja nicht geflogen, sondern die Leute, mit denen ich dort geredet habe, und die zum Teil wirklich gute Ideen vorgestellt hatten. Wenn nur noch alles online wäre, wäre das aus meiner Sicht nicht gut.

Es stand allerdings ein lustiger Spruch auf dem Klo, dort hin geklebt von einer Umweltorganisation:

„Keep this toilet as our exhibitors do:
If you produce a lot of shit, don*t forget the greenwashing“.

Deine Prämisse war anders:
„Was meint ihr, was sind gute vertretbare Gründe für eine Flugreise?
(Ich suche gerade einen, weil ich wirklich mal wieder Lust daruf hätte).“

Aber gut, sprachliche Genauigkeit ist nicht jedermanns Sache.

das sind „no brainer“, wenn ich umziehe, muss ich wohl dahin reisen.

bei allem bezweifle ich, dass der Nutzen der individuellen Reise für die Gesellschaft größer als der Schaden ist.

Tourismus, allg. Kennenlernen fremder Länder zum Abbau von Vorurteilen usw usw.
Das ist alles nett, aber auf dem Niveau kann man jeden Flug rechtfertigen und dann wiegen die Klimafolgen im Ergebnis objektiv schwerer als die Vorteile.
Subjektiv ist das natürlich anders, aber deswegen sage ich ja: es sind eher Ausreden, die nichts bringen.
Wer ohne Notwendigkeit fliegt, schadet dem Klima und soll einfach dazu stehen. Fertig.

Ich habe noch nicht gaz verstanden, wie Du „Ausreden“/„Entschuldigungen“ von (echten?!) „Gründen“ abgrenzt?

Ist das wirklich ein „echter“ Grund? Doch nur dann, wenn es implizit zum Umzug keine Alternative gibt - den wird es aber nicht geben, da dank bestehender Sozialsysteme auf der existenziellen Ebene niemals ein Umzug notwendig ist.

Es ist also egal, ob ich nach Frankreich wegen eines Urlaubs oder eines Jobs reise - beides ist derzeit auf der existenziellen Ebene nicht zwingend erforderlich - somit gibt es ausschließlich „Ausreden“/„Entschulidgungen“ für so eine Aktion.
Bleibt vielleicht noch die OP - die könnte - theoretisch - tatsächlich existenziell sein - so man denn das Individuum als so wertvoll erachtet, was gesellschaftlich wie archaisch definitiv der Fall ist - alerdings auch hier einem rein intellektuellen Konstrukt natürlich „objektiv“ nicht stand hält - da wir aber den Menschen (nd damit auch uns) - wie ich finde zu recht - nicht objektivierbar machen wollen, beliebe das tatäschlich übrig: alle lebensbedrohlichen Situationen, die einen Ortswechsel erfordern, der mit einer Geschwindigkeit erfolgen muss, die nur mit dem Flugzeug sicher gestellt werden kann.

Die Frage muss erlaubt sein, ob ein solch strenge Betrachtung den meisten Menschen wirklich gerecht wird - ich denke, nicht - der einzelne muss also für sich abwägen - nach sehr subjektiven Kriterien - ohne Gefahr zu laufen, über Begriffe wie „Ausrede“/„Entschuldigung“ herabgewürdigt zu werden…

sorry, wenn Du das als Herabwürdigung empfindest. So war das nicht gemeint.
Unsere gesamte Lebensweise ist nicht nachhaltig, nahezu alles, was wir tun, schadet dem Klima, verbraucht zuviel Ressourcen, mindert die Chancen künftiger Generationen, vernichtet Arten und Lebensräume usw.
Wir haben für all das mehr oder weniger gute Gründe, aber das ändert nichts am Befund, dass wir über unsere Verhältnisse leben und dass wir daran möglicherweise zugrunde gehen werden.
Wir müssen uns also entscheiden, ob wir unsere Lebensweise radikal ändern (eigentlich: aufgeben), oder ob wir mit kleinen Anpassungen so weitermachen wie bisher und die Folgen akzeptieren.
Wie wir uns entscheiden, ist bekannt: wir machen im Wesentlichen weiter wie gehabt und hoffen, dass es irgendwie gutgeht.

Es geht mir um diese Klarheit und Ehrlichkeit, nicht um eine „Herabwürdigung“ oder einen moralischen Vorwurf.
Das betrifft ja mich genauso wie alle anderen, es wäre also eine „Selbstherabwürdigung.“

Verstanden - es ist also nicht nur alles Windhauch (Buch Kohelet) sondern auch alles Ausrede :wink:

Noch nicht ganz fertig…

Früher, als das Fliegen noch verhältnismäßig teuer war, hat man sich das von allein ganz genau überlegt, ob das jetzt gerade wirklich so nötig ist.
Heute wird oft argumentiert, dass es billig sein muss wegen der sozialen Gerechtigkeit und wegen des internationalen Wettbewerbs.

Muss das so bleiben?

Deshalb muss fliegen glaub ich nicht billig sein. Und im Gegensatz zu vielen anderen Verkehrs- und Kulturangeboten (die meist auch nicht klimaneutral sind), gibt es fürs fliegen auch keine Sozialtarife oder dergleichen. Nichtmal für Kinder gibt es Vergünstigungen.

der lässt sich im internationalen Luftverkehr naturgemäß schlecht vermeiden. Immerhin haben wir innerhalb von Europa schon einen recht großen Binnenmarkt, der einheitlich reguliert werden kann. Auf der Langstrecke wird es zu nahezu jeder Destination auch eine fremde Airline geben, die die gleiche Strecke in Gegenrichtung bedient und somit in direkter Konkurrenz steht.

Das Jahrzehnt der Billigflüge war etwa von 2000 bis 2010. Seitdem hat das Preisniveau deutlich über der Inflation angezogen, sodass wir heute wieder bei Preisen liegen, die kaufkraftäquivalent zuletzt in den 1980er Jahren galten. Damals noch mangels technologischem Fortschritt und Massenmarkt, heute vor allem durch Umweltstandards die einzuhalten sind.

Wer das Fliegen darüber hinaus noch künstlich verteuern möchte, sollte dafür gute Argumente haben. Immerhin arbeitet der Luftverkehr eigentlich kostenneutral gegenüber dem Staatshaushalt. Der Deal war weltweit mal „nichts nehmen, nichts geben“.

reicht das Klimaargument dafür?

nein. die mehrheit reagiert nur auf verbote oder finanziellen druck

das kotelett musste ich googeln. schöner text mit dem windhauch

Nein, zumindest nicht, wenn man es wie mit der Luftverkehrsabgabe als pauschale Abgabe für alles was Flügel hat anwendet. Das setzt überhaupt keinen Anreiz in Sachen Umweltverträglichkeit besser zu werden. Ich würde behaupten es ist sogar kontraproduktiv, weil das Geld an anderer Stelle für Klimaschutz fehlt.

Was ich hingegen sehr begrüßen würde sind zielgerichtete Maßnahmen für mehr Umwelt-/Klimaschutz. Sodass derjenige der sich verhältnismäßig klimafreundlich verhält einen Vorteil hat gegenüber demjenigen der das nicht tut. Den CO2-Handel gibt es ja schon für den Luftverkehr, an der Schraube könnte man zum Beispiel für mehr Effekt drehen.

Ist das ein Scherz?
Derzeit kommen für die Umweltschäden durch motorisierte Bewegungen (egal, ob das nun Flugzeug oder Auto oder LKW oder Motorrad ist, größtenteils die öffentliche Hand und damit die Bürger auf (gut, die würden auch dafür aufkommen, wenn diese Dinge eingepreist würden - aber dann träfe es nur diejengen, die diese Schäden auch aktiv durch Verwenden des jeweiligen Transportmittels verursachen).
Wo also siehst Du da eine Kostenneutralität gegenüber dem Staatshaushalt?
Von einer künstlichen Verteuerung kann also nicht die Rede sein - es geht lediglich darum, die Schäden einzupreisen.
Was nun die Frage angeht, in welchen Fällen das Fliegen gerechtfertigt ist, so sind dies so lange „Ausnahmen“, so lange diese Dinge nicht eingepreist und damit Schäden für die Allgemeinheit enstehen, die vom Individuum verursacht wird.

Und genau das war doch die ursprüngliche Frage: in welchen Fällen ist diese Belastung der Allgemeinheit vom Einzelnen gerechtfertigt.

Ja, so ist das eben.
Weniger fliegen fordern, aber dann bei sich selbst dann jeden „Grund“ als Ausrede nutzen.

Es ging darum, das nach möglichen „Gründen“ gefragt wurde, weil man einfach Lust auf eine Flugreise hatte.

heißt keine belastung pro flug oder streckenabhängjg, sondern verbrauchsabhängig?

nein

da ist der Witz: Ich könnte Luftverkehr mit Segelflugzeugen anbieten und müsste trotzdem Luftverkehrsabgabe bezahlen. Es geht nicht um „motorisiert“, sondern um „fliegt“. Und „fliegt“ ist nun wirklich nicht das Umweltproblem.

Damit ist gemeint, dass die Nutzer des Luftverkehrs für dessen Infrastruktur, Betrieb, Versicherung, etc. über Gebühren vollständig selbst aufkommen. Schau gerne mal in unseren Bundeshaushalt rein. Findest du dort Posten, die dem Luftverkehr zugerechnet werden müssten? Auf der Ausgabenseite nicht, auf der Einnahmenseite mittlerweile schon.

Die Schäden durchs Fliegen oder die Schäden durchs Ausstoßen von klimawirksamen Emissionen? Und wenn letzteres, warum soll das CO2 aus einem Flugzeug anders bepreist werden als das CO2 aus einem Kraftwerk oder einer Stahlhütte?

Wenn wir von Bepreisung für klimaschädliche Emissionen sprechen, sollte es keinen Unterschied machen, ob der Emittent Flügel hat oder nicht.

Da hast Du recht - die vom Fliegen verursachten Umweltschäden sind genauso hoch einzupreisen wie die anderer Zerstörer - aber wir kommen da etwas vom Thema ab, weil das wieder generell gilt - wenn wir klimaneutralität beim Fliegen betreiben würden (egal, ob durch vollständige Beseitigung der Schäden oder durch andere Antriebe), so würde sich die Eingangsfrage gar nicht stellen!

Hast du noch nie davon gehört, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden?

Gerade das geht ja laut dem Professor, der im Eingangsartikel zitiert wird, nicht.