Trocknet Europa aus?

2 Beiträge wurden in ein existierendes Thema verschoben: Recycling und negative CO2-Emissionen durch Pyrolyse?

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Der Beitrag mit den Mikroben ist weg. Der ist eigentlich wichtig für die Austrockung…

Ach, egal

Gerade habe ich eine e-Mail von Campact bekommen, u.a. mit folgendem Inhalt:

„Die Bundesregierung will jetzt mit einer Nationalen Wasserstrategie die Verteilung von Trinkwasser neu regeln. Ministerin Lemke hat zwar einen Entwurf vorgelegt, doch darin stehen nur Absichtserklärungen.[7] Es fehlen die gesetzlichen Regelungen, die sicherstellen: Bürger*innen haben beim Trinkwasser Vorrang – nicht Unternehmen. Damit Lemke ihren Entwurf nachbessert, braucht es jetzt deutschlandweiten Protest. Die Zeit drängt. Bereits in wenigen Wochen soll das Kabinett die Wasserstrategie beschließen. Setz auch Du Dich jetzt für unser Trinkwasser ein!“

Diesen link habe ich dann dazu heraus gesucht:

Die Öffentlichkeitsbeteiligung scheint leider schon vorbei zu sein.
Zitat:
„Der Entwurf einer Nationalen Wasserstrategie wurde innerhalb der Bundesregierung abgestimmt. Dazu erfolgte eine Anhörung der beteiligten Kreise, die bis 19. Dezember 2022 mit konkreten Hinweisen und Vorschlägen kommentieren konnten.“

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Das ist doch eine Nullnummer. Glauben die Initiatoren im Ernst, dass irgendeine Regierung (selbst AfD) den Bürgern das Trinkwasser abstellt, damit Unternehmen damit Kühltürme oder so zu betreiben???
Das wäre ein Rezept für eine echte Revolution. Auch ich würde dann zur Waffe greifen (müssen).

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Hier sind zwei Beispiele dafür, was sie glauben:

"im bayerischen Treuchtlingen, wo Aldi Nord ein Wasserwerk mit mehreren Brunnen übernommen hat. Die Treuchtlinger selbst müssen ihr Trinkwasser teuer aus dem mehr als 100 Kilometer entfernten Südbayern pumpen. Aus den örtlichen Brunnen schöpft nur Aldi Nord – und zwar kostenlos.[2]

„Unser Wasser ist unsere Zukunft“ steht auf einem Plakat einer Lüneburger Bürgerinitiative. Jahrelang hat sie gegen einen Brunnen gekämpft, mit dem Coca-Cola das Wasser unter der Stadt wegpumpen wollte.[4] Und das mit Erfolg! Im Jahr 2022 gab der Limo-Konzern seine Pläne auf.[5]

Quellen:
[2]„Wir wollen nichts Böses. Nur euer Wasser“, Süddeutsche Zeitung Online, 8. Januar 2023
[4]„Bis zum letzten Tropfen“, Lüneburger Landeszeitung Online, 12. März 2022
[5]„Streit ums Grundwasser: Coca-Cola verwirft Brunnenbau-Pläne“, NDR Online, 18. Januar 2022

Den Film in dem anderen thread hattest du schon gesehen? Er zeigt, was in anderen Ländern schon passiert ist:
https://das-gruene-forum.de/t/ueberleben-der-menschheit-nicht-nur-in-europa/951/35?u=tremelbi

Off-Topic: Manchmal bin ich einfach nur begeistert,
auf welchem Niveau wir hier argumentieren Leute :slight_smile:

Echte Fakten MIT Quellen, richtiger Streit - aber alle bleiben sachlich. :hugs:

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Na und? Du in Hannover bekommst Dein Wasser auch dem 120 km entfernten Harz. Oder aus dem 50 km nördlich gelegenen Fuhrberg. Oder aus einem von zwei westlich gelegenen Gebieten.

In grauer Vorzeit glaube ich. Oder mehrere ähnliche Filme. Ich weiß jedenfalls, dass in mehreren Teilen der Welt Wasser zu einer teuren Ware geworden ist. Wir in D sind da sehr verwöhnt …

Hier in Pattaya überlasten die zahlreichen Hotelneubauten (20-30 Stockwerke) das Wassernetz. In einigen höhergelegenen Stadtteilen kommt schon seit Jahren nicht mehr genug an. Da kaufen Anwohner und Unternehmen das Wasser vom Tankwagen.

Das ist reißerisch. Aldi zahlt mit Sicherheit reichlich Gewerbesteuer. Und genau das wird wohl der Grund für diesen deal gewesen sein.

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Vermutlich, wenn es dort seinen Firmensitz hat. Das Problem ist, dass das Grundwasser insgesamt knapp wird. Nicht überall gibt es Bürgerinitiativen, die rechtzeitig merken, wenn es verkauft werden soll.

Leider reicht das Wasser aus Fuhrberg zu bestimmten Zeiten nicht mehr aus und wird dann mit dem Oberflächenwasser aus dem Harz gemischt. Das verträgt sich nicht, und das kann man dann riechen, wenn es aus der Leitung kommt, weil sich dann Huminstoffe mit Chlor zu übel riechenden Gasen verbinden. Ich hatte sogar schon mal einen Klempner angerufen, weil ich dachte, mit der Hausleitung wäre etwas nicht in Ordnung, aber er hat mich dann an das Wasserwerk verwiesen, deshalb weiß ich das.
In Schwerin gibt es dieses Problem nicht, dafür aber die Sickerwässer einer Mülldeponie, die immer näher an die Wasserbrunnen heran rücken.

Das würde mir als Anwohnerin vermutlich nicht gefallen, also besser nicht zu viele Hotelneubauten planen!

Ich kenne keine Thai Übersetzung des Wortes „Planung“ :wink:

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Ich meinte ja auch: Bei uns in Deutschland (bzw. Europa; Überschrift des threads).

In D würde bei einem Hotelneubau geprüft werden, ob die Wasserleitung den Bedarf hergibt, und ggf. eine dickere Leitung gebaut. In Spanien z.B. eher nicht …

Das Wasser ist ja nicht weg wenn es Aldi, Coca-Cola, oder andere es fördern und verteilen oder gar „veredeln“.
Wo ist das Problem wenn sie dafür bezahlen bzw. Steuer bezahlen?
Ist beim örtlichen Wasserwerk auch nicht anders.

Bezahlen muss der Verbraucher ohnehin, nur an verschiedene Firmen und zu unterschiedlichen Preisen.
Wobei, wenn ich mir die Preise für Wasser in Plastikflaschen bei Aldi usw. ansehe, frage ich mich was die noch daran verdienen. Plastik, Logistik, etc. müssen schon ungemein billig sein.
Offensichtlich gibt es einen Bedarf bei den Verbrauchern.
Das Thema mit dem Plastik und dem CO2-Ausstoß für das ganze ist natürlich ein Thema.
Das muss aber anders gelöst werden. und hat nur indirekt mit dem Austrocken Europas zu tun.

Die Frage ist halt: Wem gehört es?
Darüber hat man sich in Deutschland viele Jahre keine Gedanken gemacht, weil es im Überfluss da war, aber jetzt wird es plötzlich auch hier interessant.

Wenn man das Recht auf sauberes Trinkwasser als Menschenrecht betrachtet, das dann plötzlich weg ist, ist es ein Problem. Es ist durch den Verkauf zur Ware geworden.

Wenn es ein öffentliches Wasserwerk ist, dürfen sie das Wasser nicht einfach abstellen, wenn jemand die Rechnung nicht bezahlt hat. Strom dürfen sie abstellen, aber Wasser nicht.

Wem gehört die Luft, die zur Verbrennung von Zeug gebraucht wird?
Wem gehört der Sand, der gefördert und verkauft wird?
Wem gehört die Sonne, die in PV-Anlagen Strom erzeugt, der dann verkauft wird.
usw. usw.
Wäre mal was für Philosophen.

Das Menschenrecht wird nicht beschnitten, weil es ja noch andere Lieferanten gibt.
Das Wasser ist auch „weg“, wenn es in öffentliche Leitungen fließt.
Auch jedes öffentliche Wasserwerk macht daraus eine Ware.

Ist das so?
Warum bezahlt dann überhaupt jemand noch das Wasser aus der Leitung?
Die Wasserwerke haben aber auch ein Monopol.
Essen ist auch ein Menschenrecht. Niemand regt sich darüber auf, dass man dafür bezahlen muss.

Weil natürlich die Stadtwerke das Geld einklagen, wenn es nicht bezahlt wird.
Trotzdem dürfen die Menschen, bei denen „nichts zu holen“ ist, weiter das Leitungswasser beziehen. Ggf. bezahlt das „Amt“ dann später direkt an die Stadtwerke.

Ich habe Wasser aus der Leitung schon seit Jahrzehnten als Reichtum erkannt, als ich aus Südkalifornien zurück gekommen bin. Dort mussten wir das Trinkwasser in Kanistern kaufen.
Natürlich geht das auch, aber freiwillig sucht man sich das nicht aus, und wenn es irgendeine Möglichkeit gibt, unseren Trinkwasser-Reichtum zu erhalten, würde ich sie ergreifen.

Zumindest ist mir das mehr wert als eine Vielzahl von Konsumgütern.

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Es ist erst mal beim Wasser egal ob das Wasser zum trinken aus der Aldi Flasche, Coca-Cola Flasche etc. oder direkt aus der Leitung kommt.
Der Energieverbrauch, Plastikverbrauch etc. ist was anderes, was hier aber nicht Thema ist.

Mir ist das nicht egal.
Natürlich kann jede*r dazu eine andere Meinung haben, aber wichtig ist, dass man überhaupt mal darüber nachdenkt.

Dazu noch mal eine Anekdote aus meinem jetzigen Leben:
Ich war letztens im Urlaub zum ersten Mal seit längerer Zeit mal wieder in einem Schwimmbad (sonst schwimme ich eigentlich nur noch im See).
Früher hatte ich immer nach dem Schwimmbad meinen Badeanzug in Leitungswasser im Handwaschbecken ausgewaschen, um die Chlorverbindungen heraus zu spülen (weil das die Lebensdauer des Badeanzugs erhöht), und so habe ich das aus alter Gewohnheit jetzt auch gemacht.
Das war aber totaler Quatsch, weil das Wasser in der Leitung dort auch gechlort war. Nun stand ich vor der Entscheidung: Spüle ich noch mal mit Flaschenwasser nach oder spare ich mir das lieber auf, falls ich nachts noch mal was trinken muss?

In dem Arikel, den Jörg @WitzelJo hier Trocknet Europa aus? - #87 von WitzelJo (erster Link des Beitrags) verlinkt hatte, ging es u.a. um eine Friseurin, die wegen des Wassermangels Haarfärbungen mit Flaschenwasser ausgespült hat. Nicht dass ich jetzt Wert auf Haarfärbungen legen würde, aber die Haare ab und zu mal zu waschen, ist sicher nicht das, woran wir bei „Verzicht“ als erstes denken möchten.

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Warum vermengst du immer verschieden Dinge?
Wassermangel hat nichts damit zu tun wer das Wasser fördert und verkauft.
Darum geht es!
Und was das Chlor jetzt damit zu tun hat erschließt sich mir auch nicht.

Grundsätzlich gilt:
Wer das Wasserrecht hat, bestimmt, wer das Wasser bekommt, und zu welchem Preis. Das Recht, regelmäßig eine bestimmte Menge Grundwasser zu fördern, kannst du beantragen, und wenn das bewilligt wird, darfst du das auch weiter machen, selbst, wenn das Wasser knapp wird.

Das Chlor wird zum Desinfizieren immer dann erforderlich, wenn Wasser über weite Strecken transportiert werden muss oder wenn es sich um Oberflächenwasser handelt.

Bei lokalem Grundwasser würde man Chlor nur dann benötigen, wenn die Rohrleitungen marode wären, was aber in Deutschland eher selten ist.

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